Der schnelle Weg zum Geld: Wann ist ein Dispo wirklich sinnvoll? (2024)

Fast alle haben ihn wohl schon einmal genutzt, den Dispokredit, kurz Dispo. Rutscht das Konto durch unerwartete Ausgaben oder verspätete Geldeingänge kurz ins Minus, kann mit einem Dispokredit ganz unbürokratisch das Konto überzogen werden.

  • Was ist ein Dispo?
  • Für wen ist ein Dispo sinnvoll?
  • Alternativen zum Dispo: hier kommen Sie günstiger ans Geld

Der schnelle Weg zum Geld: Wann ist ein Dispo wirklich sinnvoll? (1)

Diese Flexibilität hat allerdings ihren Preis, denn die Zinsen für den Dispo liegen meist deutlich über denen anderer Kredite. Wie der Dispo funktioniert, wann eine kurzfristige Kontoüberziehung trotzdem sinnvoll ist und welche Alternativen es gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist ein Dispo?

Ein Dispo ist ein von der Bank eingeräumter Überziehungskredit für ein Girokonto. Die Bank genehmigt also, dass das Konto in einem vereinbarten Rahmen überzogen werden kann. Der Dispo ist auch nicht an einen bestimmten Zweck gebunden.

Der Dispokredit kann jederzeit in Anspruch genommen werden. Dies geschieht, wenn das Konto über das verfügbare Guthaben hinaus überzogen wird, also „ins Minus rutscht“. Dafür berechnet die Bank Zinsen.

Außerdem gibt es beim Dispo keinen fest vereinbarten Rückzahlungsplan und keine Fristen. Der Dispo muss also nicht zurückgezahlt werden, solange er sich im vereinbarten Rahmen bewegt und die Zinsen gezahlt werden.

Die Höhe des Dispos hängt vor allem vom regelmäßigen Geldeingang auf dem Girokonto ab. Mit steigendem Geldeingang kann auch eine Erhöhung des Dispos beantragt werden. Häufig bieten Banken ihren Kunden in diesem Fall auch eine Erhöhung des vereinbarten Rahmens an.

Umgekehrt kann die Höhe des Disporahmens von der Bank gekündigt werden, wenn die Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind. Das sind hauptsächlich die regelmäßig eingehenden Geldeingänge insbesondere das Gehalt.

Für wen ist ein Dispo sinnvoll?

Die Vorteile des Dispos liegen auf der Hand:

  • Mit dem Dispo können kurzfristige Liquiditätsengpässe einfach überbrückt werden.
  • Der Dispo ist nicht zweckgebunden, kann also sowohl für größere Anschaffungen als auch für Konsumzwecke genutzt werden.
  • Beantragung und Bereitstellung erfolgen unbürokratisch, da der Dispo häufig an ein Girokonto gekoppelt ist.
  • Es gibt keine fest vereinbarten Rückzahlungsfristen oder Tilgungsraten. Deshalb ist der Kontoinhaber bei der Rückzahlung des Dispo sehr flexibel und bestimmt den Zeitraum selbst.
  • Zinsen fallen bei einem Dispokredit nur für den Zeitraum an, in dem er in Anspruch genommen wird.

Wenn Sie mehr finanziellen Spielraum oder eine angemessene Geldreserve auf Ihrem Girokonto benötigen, können Sie den Dispokredit der Consorsbank schnell und einfach online beantragen.

Ein Dispokredit hat aber auch Nachteile:

Zunächst einmal ist er wegen der hohen Zinsen sehr teuer. Zudem fehlt wegen des fehlenden Tilgungsplans der Druck, den Dispo zeitnah zurückzuzahlen. Und je länger man den Dispo in Anspruch nimmt, desto höher sind die Zinsforderungen. Mit steigender Zinsbelastung wird die Rückzahlung des Dispos immer schwieriger. Im schlimmsten Fall droht die Zahlungsunfähigkeit sogar die Überschuldung.

Um eine Überschuldung zu vermeiden, sollte ein Dispo nur im Notfall in Anspruch genommen und so schnell wie möglich zurückgezahlt werden. Zudem kann der Dispo genau dann, wenn es mal finanziell eng wird, nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn er bereits im Rahmen der eingeräumten Höhe genutzt wird.

Wer den Dispo schon länger in Anspruch nimmt oder zunehmend mehr ausschöpft, sollte sich nach Umschuldungsalternativen umsehen. In vielen Fällen lässt sich der Dispo durch eine deutlich günstigere Finanzierungsalternative ablösen.

Alternativen zum Dispo: hier kommen Sie günstiger ans Geld

Die mit Abstand beste Alternative zum Dispo ist natürlich, ihn gar nicht erst zu nutzen. Also gegebenenfalls auf Anschaffungen oder Konsum zu verzichten, wenn das Geld dafür gerade nicht vorhanden ist.

Ist dies nicht möglich, weil Anschaffungen nicht mehr aufgeschoben werden können oder sich ein erwarteter Geldeingang verzögert, gibt es sinnvolle Alternativen zum Dispo. So könnte zum Beispiel ein Ratenkredit deutlich günstigere Konditionen bieten. Wer Angebote vergleicht, kann attraktive Alternativen finden.

In einigen Fällen kann es eine Überlegung wert sein, die Zahlungsverpflichtung über eine Kreditkarte zu bedienen, die monatlich abgerechnet wird. Bei diesem Kartentyp, einer sogenannten Charge-Card, werden die Beträge auf der Karte gesammelt und einmal monatlich zu einem festen Termin vom Konto abgebucht. Damit erzielt man einen Zahlungsaufschub, für den bei diesem Kartentyp keine Zinsen berechnet werden. Allerdings muss das Geld zum Abrechnungszeitpunkt auf dem Konto zur Verfügung stehen.

Der schnelle Weg zum Geld: Wann ist ein Dispo wirklich sinnvoll? (2)

  • Der Dispokredit bietet eine hohe Flexibilität zur Überbrückung kurzfristiger finanzieller Engpässe. Allerdings sind die Zinsen in der Regel höher als bei anderen Kreditprodukten.
  • Der Dispo ist nicht zweckgebunden und kann jederzeit in Anspruch genommen werden. Gleichzeitig birgt die leichte Verfügbarkeit die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung.
  • Zum Dispo kann es günstigere Alternativen wie z. B. Ratenkredite, geben. Wenn man sich auf dem Markt umsieht und Angebote vergleicht kann man günstigere Alternativen für eine Umschuldung finden.
  • Eine Stundung durch Zahlung mit einer Charge Card Kreditkarte, die monatlich abgerechnet wird, kann das Zahlen von Dispozinsen ersparen.
Der schnelle Weg zum Geld: Wann ist ein Dispo wirklich sinnvoll? (2024)

FAQs

Der schnelle Weg zum Geld: Wann ist ein Dispo wirklich sinnvoll? ›

Um eine Überschuldung zu vermeiden, sollte ein Dispo nur im Notfall in Anspruch genommen und so schnell wie möglich zurückgezahlt werden. Zudem kann der Dispo genau dann, wenn es mal finanziell eng wird, nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn er bereits im Rahmen der eingeräumten Höhe genutzt wird.

Wann ist Dispo sinnvoll? ›

Wann ist ein Dispokredit sinnvoll? Der Dispo hilft, bei einer teuren Anschaffung oder Reparatur ein paar Tage finanziell zu überbrücken, bis zum Beispiel Ihr nächstes Gehalt auf dem Konto eingeht. Eine Dauerlösung sollte er dagegen nicht sein.

Ist es schlimm jeden Monat im Dispo zu sein? ›

Wer seinen Dispo regelmäßig in Anspruch nimmt, läuft Gefahr, sich schnell zu überschulden. Der Grund: Die teure Verzinsung bestehender Schulden sorgt dafür, dass der Schuldenberg immer größer wird – die Schuldenspirale nimmt ihren Lauf.

Wie viel Dispo ist normal? ›

In der Regel gewähren Banken einen Dispokredit in 2-3-facher Höhe der monatlichen Geldeingänge, zum Beispiel durch Lohn- und Gehaltszahlungen. Im Allgemeinen richtet sich die Dispokredit-Höhe nach Ihrer Bonität.

Ist ein hoher Dispo gut? ›

Wie hoch Ihr Disporahmen ist, hat laut Schufa übrigens keinen Einfluss auf den Score-Wert. Im Zweifelsfall lassen Sie sich also lieber einen höheren Dispo einräumen, als Sie tatsächlich benötigen – dann reizen Sie ihn seltener aus.

Ist ein Dispo schlecht für die Schufa? ›

Auswirkungen des Dispos auf den Schufa-Score: Ein überzogenes Konto alleine führt nicht sofort zu einem negativen Schufa-Eintrag. Problematisch wird es erst bei einer dauerhaften Überziehung des Dispos. Dauerhaft im Dispo: Kann zur Sperrung des Kontos und zu einem negativen Schufa-Eintrag führen.

Welche Nachteile hat ein Dispokredit? ›

Die Nachteile eines Dispokredits

Hohe Zinsen sind zudem immer eine Gefahr, sich stetig weiter zu verschulden. Feste Raten zur Rückzahlung gibt es beim Dispo nicht. Klingt zunächst bequem, ein fehlender Tilgungsplan kann jedoch dazu verleiten, die Rückzahlung hinauszuzögern. Dadurch zahlen Sie noch länger hohe Zinsen.

Wie lange darf ich im Minus bleiben? ›

Bei einem Dispo gibt es keine zeitliche Begrenzung für den Ausgleich des Girokontos, solange Sie die Voraussetzungen für die Gewährung des Dispos erfüllen. Sie erhalten damit kurzfristig finanziellen Spielraum.

Wie lange darf mein Konto im Minus sein? ›

Dauer. Wie lange das Girokonto überzogen werden darf, ist nicht festgelegt, solange die Höhe im vereinbarten Rahmen bleibt. Es spielt also keine Rolle, ob Sie Ihr Konto einen Tag, eine Woche, einen Monat oder länger überziehen.

Warum sollte man nicht zu viel Geld auf dem Konto haben? ›

Die meisten Banken berechnen zudem bei hohen Kontoguthaben auch ein Verwahrentgelt. Das bedeutet, dass Kunden der Bank einen Strafzins für die Verwahrung Ihrer Einlagen zahlen müssen. Es ist also keine gute Idee, zu viel Geld auf dem Girokonto zu parken.

Was passiert wenn man immer im Dispo ist? ›

Wie schlimm ist es im Dispo zu sein? Der Dispositionskredit kann zu einer Schuldenfalle werden, wenn man ihn langfristig und mit einer höheren Summe belastet. Einen Überziehungskredit sollte man nur im Notfall verwenden. Beispielsweise, wenn man eine hohe Rechnung zahlen muss, mit der man nicht gerechnet hat.

Wie kommt man am besten aus dem Dispo raus? ›

Banken können den Dispo jederzeit kündigen.
  1. Zahle den Dispo so schnell wie möglich zurück.
  2. Bist Du länger mit einer hohen Summe im Minus, schau Dir die Möglichkeiten fürs Umschulden an: Rahmen- oder Ratenkredit.
  3. Wenn Du finanzielle Probleme hast, lass Dir von Verbraucherzentralen oder einer Schuldnerberatung helfen.

Kann man wenn man im Minus ist trotzdem bezahlen? ›

Die meisten Menschen in Deutschland, die ein Girokonto haben, können auch einen Dispokredit aufnehmen. Das bedeutet, dass sie ihr Konto überziehen können – also quasi mit ihrer EC-Karte bezahlen können, obwohl sie bereits kein Geld mehr auf dem Konto haben.

Wie wirkt sich ein Dispo auf die Schufa aus? ›

Auswirkungen des Dispos auf den Schufa-Score

Ein Dispositionskredit beeinflusst den Schufa-Score – je nach Kreditnutzung positiv oder negativ: Einen Dispo zu erhalten, wirkt sich erst mal positiv auf den Score aus, da Kreditinstitute nur Kund:innen einen Dispositionskredit einräumen, deren Bonität sie gut einschätzen.

Wie hoch ist der maximale Dispo? ›

Höhe des Dispos

Die Kredithöhe beträgt in etwa das Dreifache Ihrer monatlichen Zahlungseingänge. Bei guter Bonität kann Ihr Dispo flexibel angepasst werden. Sie können mit Ihrem Berater aber auch vereinbaren, dass Ihr Konto für einen gewissen Zeitraum nicht überzogen werden darf oder eine niedrigere Dispogrenze erhält.

Ist ein Dispokredit günstiger als ein Ratenkredit? ›

Die Zinssätze für Dispositionskredite sind in der Regel deutlich höher als die für Ratenkredite. Wenn du den Kredit nur für eine kurze Zeit benötigst, kann ein Dispo dennoch günstiger sein. Die Zinsen werden nämlich nur auf den tatsächlich in Anspruch genommenen Kreditbetrag berechnet.

Was ist ein guter dispozins? ›

Banken verlangen sogenannte Dispozinsen, sobald Du Dein Konto überziehst. Die Höhe des Dispo ist von Bank zu Bank unterschiedlich, von rund 7 Prozent bis 17 Prozent im Jahr ist alles dabei. Du solltest den Dispo nur kurzfristig nutzen, auf die Dauer ist er zu teuer.

Was passiert wenn ich zu lange im Dispo bin? ›

Ist eine Kontoüberziehung geduldet, kann das Konto über die Null-Euro-Grenze hinaus ins Minus überzogen werden. In beiden Fällen werden Zinsen fällig, entweder Dispozinsen oder Überziehungszinsen. Letztere sind in der Regel deutlich höher als die Zinsen für einen Dispokredit.

References

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Kieth Sipes

Last Updated:

Views: 5886

Rating: 4.7 / 5 (67 voted)

Reviews: 82% of readers found this page helpful

Author information

Name: Kieth Sipes

Birthday: 2001-04-14

Address: Suite 492 62479 Champlin Loop, South Catrice, MS 57271

Phone: +9663362133320

Job: District Sales Analyst

Hobby: Digital arts, Dance, Ghost hunting, Worldbuilding, Kayaking, Table tennis, 3D printing

Introduction: My name is Kieth Sipes, I am a zany, rich, courageous, powerful, faithful, jolly, excited person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.